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Die Knopfhäusle-Siedlung

Modern leben – Tradition bewahren

Die Knopfhäusle-Siedlung in der Oberwiehre besteht aus denkmalgeschützten Gebäuden mit 106 vorwiegend kleinen Wohnungen. Das Besondere ist, dass ein Knopfhäusle die Anmutung eines  Reihenhäuschens mit Garten hat. Jede Wohnung verfügt über zwei bis drei Zimmer mit insgesamt rund 43 Quadratmetern Wohnfläche. Die Gebäude wurden in den Jahren 1869 bis 1886 errichtet. Ihre Bausubstanz und ihre Ausstattung entsprachen nicht mehr zeitgemäßen Anforderungen. Deshalb erfolgt die Sanierung in mehreren Bauabschnitten. Dabei werden die Grundrisse neu gestaltet, Bäder und Zentralheizungen eingebaut und die komplette Haustechnik erneuert. Pro Häuserzeile werden jeweils zwei Wohnungen zu einer familiengerechten 85 Quadratmeter großen 4-Zimmer-Wohnung zusammengelegt. So werden aus einst 106 nach der Sanierung 98 Wohnungen. Das Bauvorhaben wird planerisch von dem auf Denkmalschutz spezialisierten Architekturüro Sutter3 aus Freiburg begleitet. In den Jahren 2020 bis 2023 wurden 72 Reihenhäuser saniert. Die Bewohner konnten in die sanierten Knopfhäusle zurückziehen. Bis 2026 sollen dann auch die weiteren Bauabschnitte abgeschlossen sein.

2017 wurde die Siedlung in das Förderprogramm des Bundes für Städtebau aufgenommen, wodurch sowohl die Finanzierung als auch moderate Mieten nach der Modernisierung ermöglicht werden können. Die Baukosten werden mit 50 Prozent bezuschusst. Davon werden 60 Prozent durch Bund und Land, 40 Prozent durch die Stadt Freiburg getragen. Im Rahmen des Freiburger Modells wird die Umlage der Modernisierungskosten auf die Mieten auf insgesamt 15 Jahre gestreckt.

VOR DER SANIERUNG

Die Bewohnerinnen und Bewohner erhalten für die Bauzeit eine Ersatzwohnung aus den Beständen der Freiburger Stadtbau und werden beim Umzug unterstützt. Dies ist Teil des Sozialplans für das Sanierungsgebiet, den der Gemeinderat beschlossen hat. Nach der Fertigstellung der Sanierung können die Bewohnerinnen und Bewohner auf Wunsch wieder in ihr Quartier zurückzukehren. 
Vor der Sanierung gab es im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen eine intensive Abstimmung mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Diese mündete im Sommer 2018 in eine Befragung. Die Ergebnisse sind zusammen mit den bauhistorischen Belangen und den Aspekten des Denkmalschutzes in die umfangreichen Planungen eingeflossen. Im Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern wurden zwei alternative Grundrisse entwickelt: der eine bietet den Sanitärbereich im Erdgeschoss und der andere im Obergeschoss an. 

Zum Tag der Städtebauförderung hat die Stadt Freiburg einen virtuellen Rundgang konzipiert, zu dem Sie hier gelangen können. 

Die wichtigsten Fakten

  • 106 denkmalgeschützte Wohnungen 
  • Struktur der Wohnungen wird weitgehend beibehalten
    • Wohnungen sind mit zwei bis drei Zimmern auf ca. 43 qm organisiert
    • Einbau von Bädern und Zentralheizungen  
  • Sanierung ermöglicht zeitgemäße Energieeffizienz: 
    • Fassaden mit Wärmedämmputz 
    • Wärmedämmung der Dächer und Keller 
    • Neue Holzfenster und Haustüren 
    • Einbau moderner Heiztechnik 
  • Aufwertung der Außenanlagen, des Quartiersspielplatzes und der Vorgärten

Geschichte der Knopfhäusle-Siedlung

Die Knopfhäusle-Siedlung liegt in Freiburg zwischen der Schützenallee und der Schwarzwaldstraße. Sie entstand als Arbeitersiedlung für die damals an der Kartäuserstraße ansässige Knopffabrik Risler & Cie. und wurde in mehreren Abschnitten zwischen 1869 und 1886 erbaut. Die Idee für den Bau geht auf René Dutfoy aus Paris, Geschäftspartner des Porzellanknopf-Fabrikanten Jeremias Risler, zurück. 
Die Siedlung besteht überwiegend aus kleinen zweigeschossigen Reihenhäusern mit Vorgärten, die als Nutzgärten zur Selbstversorgung dienten. Dazu gehörten auch „Meisterhäuser“ im Südwesten sowie Verwaltungsgebäude, ein „Mädchenheim“ und eine „Kinderbewahranstalt“ an der Nordseite, die später zu Wohnungen umgebaut wurden. Zur Schwarzwaldstraße hin gibt es weitere, heute private, Reihenhäuser mit Vorgärten. Ein leiterförmiges Straßennetz erschließt die Anlage mit ihren Frei- und Grünflächen.
Nachdem die Produktion und bald auch die Verwaltung der Knopffabrik ins Rheinland verlegt wurden, benötigte die Firma Risler ihre Werkswohnungen in Freiburg nicht mehr und veräußerte das gesamte Areal 1927 an die Stadt Freiburg.
Zum 1. Januar 2013 wurden die Wohnungen an die Freiburger Stadtimmobilien GmbH & Co. KG (FSI), eine Tochter der Freiburger Stadtbau, übergeben. 
 

An die bewegte Geschichte der Knopfhäusle werden nach Beendigung der Sanierung Informationstafeln im Wohnquartier erinnern.

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