Unter Vorsitz des Frankfurter Architekten Prof. Zvonko Turkali hat eine zwölfköpfige Sach- und Fachjury über eine Konzeptstudie im Rahmen der Mehrfachbeauftragung „Drei-Ähren-Straße Wohnen am Park“ entschieden. Die Freiburger Stadtbau GmbH hat im Rahmen eines konkurrierenden Verfahrens fünf Architektur-Büros aus Freiburg, Todtnau, Stuttgart, Wiesbaden und Wien eingeladen. Aufgabe war es, das 6900 m² große Areal im südwestlichen Teil Haslachs in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Park Josef-Brandel-Anlage neu zu überplanen.
Das Gebiet ist ein weiterer Baustein der Sanierungs- und Neubauvorhaben der FSB zwischen Belchenstraße, Drei-Ähren-Straße und Josef-Brandel-Anlage. Dort hatte die FSB in den letzten Jahren die Neubauten an der Belchenstraße 8-10 erstellt, die Häuserzeilen in der Belchenstraße 12-34 saniert und aufgestockt sowie die Josef-Brandel-Anlage aufgewertet.
Das gesamte Plangebiet in Haslach umfasst noch weitere Entwicklungsflächen. Dazu hatte das Stadtplanungsamt die Leitziele mit der Bürgerschaft in unterschiedlichen Workshops erarbeitet und in den Quartiersleitlinien Haslach zusammengefasst.
DAS ZU BEBAUENDE AREAL
Auf dem Grundstück befinden sich aktuell drei Zeilengebäude aus dem Jahr 1962. Die insgesamt 54 Drei-Zimmer-Wohnungen genügen nicht mehr zeitgemäßen Wohnungsanforderungen, daher soll im Rahmen einer Innenentwicklungsmaßnahme ein attraktives und zukunftsfähiges neues Wohnquartier mit zirka 100 Neubauwohnungen entwickelt werden.
Die Hälfte der künftigen Wohnungen sind für den öffentlich geförderten Mietwohnungsbau vorgesehen. Zwei Drittel davon sollen als Zwei-bis Drei-Zimmerwohnungen konzipiert werden, ein Drittel für Vier- bis Fünf-Zimmerwohnungen. Die zweite Hälfte der Gesamtwohnfläche ist für Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern vorgesehen. Weitere Vorgaben waren, dass die Wohnungen barrierefrei erreichbar sein müssen und die Gebäude energieeffizient gestaltet sind. Gemäß dem Motto „Wohnen am Park“ sollte geprüft werden, inwieweit der vorhandene Baumbestand berücksichtigt werden kann.
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Auf dieser Seite stellen wir die fünf eingereichten Entwürfe mit einer Visualisierung und Zeichnungen, einer kurzen Beschreibung der Idee und dem Link zu den eingereichten Plänen vor.
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Der Siegerentwurf
Froetscher Lichtenwagner Architekten, Wien
Der Siegerentwurf des Wiener Büros Froetscher Lichtenwagner zeichnet sich laut Jury durch sein schlüssiges und überzeugendes städtebauliches, freiraumplanerisches und architektonisches Konzept aus. Es zeigt, dass neue, innovative Wohnformen und bezahlbares Wohnen gemeinsam realisierbar sind. Auf Grundlage des Siegerentwurfs werden in den nächsten zwei Jahren die Planungen fortgeführt. Baubeginn könnte frühestens im Laufe des Jahres 2025 sein. Von einer Fertigstellung wäre dann frühestens 2027 auszugehen.
DIE KONZEPTIDEE
Der Konzeptentwurf interpretiert die Zeilenstruktur in neuartiger Weise ohne die Charakteristika der Strukturen aus den späten 50er Jahren aufzugeben. Durch Verdoppelung der schlanken Zeilen und Rücken-an-Rücken-Anordnung gewinnen die Baukörper an Kompaktheit und Effizienz. Die Zeilen werden gekonnt geteilt, sodass attraktive Frei- und Begegnungsräume entstehen. Die Einschnitte in den Zeilen bringen nicht nur Tageslicht in die Erschließungszone, sondern dienen auch als Ausblick und Treffpunkt. Auch die extensiv begrünten Dachflächen bilden zusätzlichen Lebensraum für Bodenbrüter und Insekten.
Die Baukörper sowie alle Ausbauteile der Fassade sind in abstraktem Weiß gedacht, in Kontrast zu der üppig grünen Umgebung. Durch die schlanken Stützen der Loggien soll eine feingliedrige Fassade entstehen, welche die klaren Volumen der Baukörper betont. Die Konstruktion und Fassadenpaneele sind aus Holz und weiß lasiert. Die großzügigen Verglasungen mit ihren teilweise farbigen Glaselementen sollen eine spielerische und freundliche Atmosphäre vermitteln.
Auch der Charakter des Freiraums als Landschaftspark soll weitgehend erhalten bzw. gestärkt werden. Im Süden fließt der Park zwischen die Zeilen, im Norden, zur Straße soll ein durchlässiger Filter den Raum begrenzen: Die sogenannten „Frontrooms“ sind weiter entwickelte Fahrradräume mit gläserner Front: luftig, durchlässig und prominent situiert, sie sollen die Bedeutung des Radfahrens als zeitgemäße und nachhaltige Mobilitätsform hervorheben.
ANSICHT ZWISCHEN DEN WOHNGEBÄUDEN
Weitere Informationen zu den eingereichten Unterlagen
Zum Wettbewerb wurden Pläne mit den erforderlichen Inhalten eingereicht. Die Pläne können hier aufgerufen werden. Aufgrund des Datenvolumens und der Plangrößen empfehlen wir die Ansicht am PC-Bildschirm.
ANSICHT LAGEPLAN
ANSICHTEN DER GEBÄUDE VOM PARK (NORD) UND VON DER STRASSE (SÜD)
Weitere eingereichte Konzepte
– in alphabetischer Reihenfolge –
ABMP Architekten, Freiburg
DIE KONZEPTIDEE
Der Entwurf nimmt die bislang bestehende Zeilenstruktur der Umgebung auf und schafft an gleicher Stelle drei neue Zeilen, die als gestaffelte Baukörper (drei- bis fünfgeschossig) an den jeweiligen Enden versetzte Anbauten aufweisen. Sie erzeugen somit differenzierte und geschützte Außenräume für die Bewohnerschaft. Zwischen den Zeilen ist das Zentrum der Wohnanlage als Treffpunkt für Groß und Klein angesiedelt. Die Erschließung erfolgt über drei Zugangsbereiche vom Straßenraum zur Wohnanlage.
In jedem der drei Baukörper befinden sich Miet- und Eigentumswohnungen. Die Mietwohnungen sind im nördlichen Teil angeordnet und orientieren sich zu den Gemeinschaftshöfen. Die Eigentumswohnungen befinden sich jeweils im südlichen Teil der Baukörper mit Orientierung zum Park. Das Angebot an unterschiedlichen Wohnungstypen und -größen ist vielfältig, sodass eine vielseitige Nutzungsmischung ermöglicht wird. Die Konzeption der Wohnungen basiert auf einer starken Typisierung, alle Wohnungen sind barrierefrei zugänglich und nutzbar. Die reduzierte Anzahl von Bauteilen und typisierte Grundrisse sollen eine wirtschaftliche Bauweise gewährleisten.
Die Grünflächen zwischen den Zeilen und ihren südlichen Anbauten gehen in den Park über. Der alte Baumbestand im südlichen Teil des Grundstücks kann erhalten werden, da dieser nicht durch die Tiefgarage unterbaut ist.
Bitsch und Bienstein Architekten, Wiesbaden
DIE KONZEPTIDEE
Mit drei zeilenförmigen Baukörpern wird die vorhandene Zeilenstruktur konsequent fortgeführt. Je zwei „Häuser“ werden zu einer Zeile verbunden, die gesamte Bebauung besteht aus nur zwei Grundtypen (Vier- und Sechs-Geschosse). Der geplante Neubau konzentriert sich auf die Grundflächen der bisherigen Bestandsgebäude und ermöglicht dadurch teilweise den Erhalt von Bäumen auf dem Grundstück.
Die klare Architektur setzt auf einfache, aber wertige und lebendige Fassaden und eine einfache, kosteneffiziente Grundstruktur mit sorgfältig ausgearbeiteten Grundrissen. Die Formensprache der Baukörper ist einheitlich, zeitlos reduziert; die Bauweise ressourcenschonend und ökologisch mit natürlichen Oberflächenmaterialien wie z. B. Lärchenholz.
Die Grundrisse sind flexibel gestaltbar und bieten viele Möglichkeiten für einen variablen Wohnungsmix. Die Fassaden mit Holzverschalung und großen Öffnungen haben eine natürliche und freundliche Ausstrahlung. Großformatige, bodentiefe Fenster begünstigen den Tageslichteinfall und sorgen für helle Räume mit hoher Aufenthaltsqualität. In großzügigen, grünen Höfen werden Plätze, Bänke, Spielbereiche und Urban Gardening als halböffentliche Flächen für gemeinsame Aktivitäten und Treffpunkte angeboten. Die Freiräume sind als fließende Übergänge zum Park angelegt.
Alle Wohnungen sind barrierefrei und verfügen über eine zum Landschaftsraum orientierte Terrasse oder einen Balkon. Die Balkone der einzelnen Häuser sind teilweise gegeneinander versetzt, so dass die Fassaden eine lebendige Anmutung erhalten.
Die Baukörper des geförderten Mietwohnungsbaus sollen in ressourcenschonender Holzhybrid-Bauweise erstellt werden, wohingegen die Eigentumswohnungen mit einer Massiv-Konstruktion vorgeschlagen werden.
Steinhoff Hähnel Architekten, Stuttgart
DIE KONZEPTIDEE
Das Konzept ist gekennzeichnet durch L-förmige Baukörper, die in gestaffelten Höhen (drei, vier und fünf Geschosse) wie Bauklötze aneinandergestellt sind. Dadurch entstehen zwei Quartiershöfe, die den Charakter eines zusammenhängenden Mikroquartiers erzeugen. Die Fuge zwischen den Gebäuden in der Quartiersmitte verbindet die beiden grünen Höfe miteinander. Das Gebäudekonzept basiert auf einem modularen Aufbau mit einem durchgängigen Grundraster und ist dadurch effizient und wirtschaftlich konzipiert. Bei Bedarf können Grundrisse getauscht oder angepasst werden.
Die Fassadengestaltung schafft mit wenigen Mitteln abwechslungsreiche Bereiche. Durch eine vorgelagerte Struktur werden die Anbauten optisch zurückgesetzt und betonen die Zeilenbauten. Die in hellen Farbtönen verputzten Gebäudeteile werden in den zurückgesetzten Balkonbereichen mit einer Holzverschalung kontrastiert.
Im westlichen und nördlichen Bereich sind förderfähige Wohnungen vorgesehen. Sie bieten ein breites Spektrum von Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Die östlichen und südlichen Baukörper sind als Eigentumswohnungen geplant. Die Wohnungen sind barrierefrei zugänglich und nutzbar. Über zuschaltbare Vorflure können Wohnungen zu einer Einheit zusammengeschlossen werden und bieten so die Möglichkeit für generationenübergreifendes Wohnen.
Die zwei Innenhöfe bieten ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität. Der östliche Hof wird als Spielwiese komplett begrünt und leitet vom angrenzenden Park in das Wohnquartier über. Im östlichen Hof kann man unter anderem Boule und Tischtennis spielen. Der Baumbestand wird weitestmöglich erhalten.
Thoma Lay Buchler Architekten, Todtnau
DIE KONZEPTIDEE
Drei Baukörper bilden eine im Umfeld des Areals gewohnte städtebauliche Figur mit zwei großzügigen Innenhöfen, die sich nach Süden zur Josef-Brandel-Anlage öffnen. Die einzelnen Baukörper werden dabei sowohl in der Tiefe als auch in der Höhe gestaffelt (vier und fünf Geschosse). Das Wohnungsgemenge von Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit unterschiedlichen Typologien (Eigentum- und geförderte Mietwohnungen) ermöglicht eine vielfältige Bewohnerstruktur. Jede Wohnung erhält einen wettergeschützten Freibereich in Form einer großzügigen Loggia. Alle Wohnungen sind barrierefrei erreichbar.
Für die Konstruktion der Gebäude wird eine Massivbauweise vorgeschlagen. Durch die einfache, bis in das Untergeschoss reichende Tragstruktur und die konsequente Stapelung der Grundrisse mit durchgehenden Ver- und Entsorgungssträngen können die Gebäude wirtschaftlich umgesetzt werden.
Die Außenhüllen der Wohngebäude sind als hochwärmegedämmte hinterlüftete Fassaden mit einer lasierten Holzschalung vorgesehen. Die Wärmeversorgung erfolgt über den Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz, die Dachflächen sind mit PV-Anlagen versehen.
Vielfältige Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten werden für die zukünftigen Bewohner in den Innenhöfen angeboten. Auf der Tiefgarage liegen die einzelnen Spiel- und Platzelemente wie Sandspiel, Kletter- und Schaukelelemente, Bouleplatz etc. eingebettet in sanfte Hügel, die gleichzeitig die Pflanzung von klein- und mittelkronigen Bäumen und Sträuchern ermöglichen.
Freiburger Stadtbau Verbund
Am Karlsplatz 2
79098 Freiburg i. Brsg.
0761 2105-0
info[at]fsb-fr.de
www.freiburger-stadtbau.de
Mieterbüros
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Binzengrün 28, 79114 Freiburg
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